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Rund um Zutaten

Warenkunde und die feinen Unterschiede

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Warenkunde und Zutaten


Lime Juice und Limettensaft

Beim Mixen darauf achten, daß Lime Juice nicht mit Limettensaft verwechselt wird. Der Name ist irreführend, denn bei Lime Juice handelt es sich um Limettensirup, der aus Limettensaft, Wasser und Zucker hergestellt wird und nicht um reinen Limettensaft. Sehr bekannt ist „Rose´s Lime Juice“. Für einige Rezepte benötigst Du Lime Juice (=Limettensirup) und für andere Limettensaft. Limettensaft gibt es in kleinen Fläschchen z.B. von Hitchcock. Den Saft aus der Flasche verwende aber bitte nur im Notfall, wenn Du keine frischen Limetten findest.

Wichtig ist dieser Unterschied zum Beispiel beim Caipirinha, für den Limetten und Lime Juice verwendet werden können (Caipirinha ).

Whisky mit und ohne „e“

Whiskey bzw. Whisky ist eine Spirituose aus Getreide.

Die Schreibweise „Whiskey“ bezieht sich auf das Getränk aus den USA und Irland. „Whisky“ hingegen auf schottischen Whisky, auch Scotch genannt. Auch Produzenten in anderen Ländern, wie zum Beispiel die des legendären DYC aus Spanien, nutzen die Schreibweise „Whisky“. Bourbon ist amerikanischer Whiskey, hergestellt aus Mais (zu mind. 51%). Rye ist ebenfalls amerikanischer Whiskey, hergestellt aus Roggen (zu mind. 51%)

Noch eine Eselsbrücke:
• Ir e land – Whisk e y
• Am e rica – Whisk e y
• Scotland – Whisky
• Spain – Whisky

Hier geht’s zu den Cocktails mit Whisky & Whiskey im Schnell&Einfach Menü

Rum, Cachaca und Pisco

RumCachaca und Pisco sind die drei größten Spirituosen Südamerikas.

Rum ist ein Destillat aus Zuckerrohrprodukten. Meistens wird zur Rumherstellung entweder Zucker und Wasser oder Melasse (der Teil des Zuckers, der bei der Zuckerherstellung nicht kristallisiert) und Wasser verwendet. Brauner Rum ensteht durch die Beigabe kleiner Mengen Karamel oder durch die Lagerung in speziellen Holzfässern.

Cachaca ist das Nationalgetränk Brasiliens und wird im Gegensatz zu Rum aus frischem Zuckerrohr hergestellt und nicht aus den Produkten, die aus Zuckerrohr gewonnen werden (Zucker und Melasse). Cachaca ist somit ein Zuckerrohrbrand (der Saft des noch grünen Zuckerrohrs gärt in Fässern und wir mehrmals aufgekocht). Cachaca ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt und wir vor allem in Nordosten Brasiliens, auch unter der Bezeichnung Aguardente de Cana destilliert.

Der Pisco, ein sechs Monate gereiftes Destillat aus Muskatellertrauben, kommt ursprünglich aus der südlich von Lima gelegenen peruanischen Hafenstadt Pisco. Die größten Piscoproduzenten sitzen heute allerdings in Chile.

Hier geht’s zu den Cocktails mit Rum  und hier zu den Cocktails mit Cachaca

Cognac, Brandy, Weinbrand und Branntwein

Cognac dürfen sich nur Brandies aus einem bestimmten Gebiet in Frankreich nennen. Jeder Cognac ist also ein Brandy, aber nicht jeder Brandy ein Cognac.

Ein Brandy ist ein Branntwein aus Wein, im Allgemeinen Weinbrand genannt.

Hier geht’s zum Schnell & Einfach-Menü mit zahlreichen Cocktails mit Cognac

Läuterzucker und Zuckersirup

Zuckersirup ist auch als Läuterzucker oder als flüssiger Rohrzucker bekannt. Diese drei Produkte sind identisch. Die meisten Produkte führen aber inzwischen die Bezeichnung Zuckersirup auf dem Etikett. (Zuckersirup kann man auch selbst herstellen. Zuckersirup selber machen )

Sodawasser und Mineralwasser

Es ist egal, ob Sie Mineral-, Tafel- oder Sodawasser bei der Zubereitung von Cocktails verwenden. Entscheidend ist, daß das Wasser kohlensäurehaltig ist. Nicht jedes Wasser darf aber die Bezeichnung Mineralwasser führen. Mineralwasser muß vor dem Verkauf als ein solches amtlich anerkannt werden, wofür strenge Kontrollen notwendig sind – es müssen etwa 200 chemische Substanzen analysiert werden. Je nach diesen chemischen Inhaltsstoffen und deren Verhältnis zueinander darf/muß sich dann ein Wasser Mineralwasser, Sodawasser oder Tafelwasser nennen. Das „klassische“ Sodawasser wird von der Firma Schweppes angeboten.

Angostura Bitters und andere Bitters

Bitters waren eine beliebte Zutat in klassischen Cocktails und sind es seit einigen Jahren wieder. Angostura Bitters ist einer der ältesten und die mit Abstand bekannteste Bittersmarke. Ein Bitters macht einen Cocktail übrigens nicht bitter, sondern macht den Geschmack komplexer und breiter. Pur erinnert der Geschmack an Hustensaft. Und tatsächlich war der Angostura Bitters ursprünglich auch als Medizin gegen Tropenkrankheiten gedacht. Ganz so wie das Chinin gegen Malaria, aus dem sich das Tonic Water entwickelte. Jeder Bitter hat seinen eigenen Geschmack, probiert aber ruhig verschiedene Bitters aus, wann immer Ihr Angostura Bitters oder allgemein Bitters als Zutat eines Rezeptes seht.

Pfefferminze und Minze

Minze ist ein überbegriff für mehr als 200 verschiedene Minzarten. Die bekannteste Art ist die Pfefferminze (mentha piperita). Innerhalb der Art mentha piperita wird nochmal zwischen weiteren Unterarten unterschieden – das sollte aber nur für die Botaniker unter Euch von Interesse sein.

Schwierig wird es aber, wenn es um die Frage geht: „Welche Minze soll in den Mojito?“

In deutschen Supermärkten wird Minze meist unter den Namen „Minze“ oder „Pfefferminze“ angeboten. Welche genaue Art sich dahinter verbirgt, kann man dabei allerdings nicht wissen! Die Blattgröße sagt zum Beispiel eher wenig über die Art der Minze aus. So kann auch die stärkste Pfefferminze kleine Blätter haben, die aber für einen Mojito ein zu scharfes und intensives Aroma haben, wenn sie im Glas zerdrückt werden.

Mein Tipp: Kauft einfach die angebotene Minze und reibt dann vor der Zubereitung des Cocktails an den Blättern:

• bei sehr starkem Menthol-Geruch die Blätter nur ins Glas hineinhängen und leicht andrücken
• bei zarterem Aroma die Blätter zerdrücken und den Blättern so das Aroma durch den Stößel entlocken
• in jedem Fall muss es frische Minze sein – auf keinen Fall getrocknete.

Das Originalrezept für einen Mojito: Mojito Rezept 

(Antwort in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pfefferminzmuseum in Eichenau erstellt)

Der Mixologist Grafik

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